Analyse Klimaschutz 2030

Die Analyse zu Zielen, Instrumenten und Emissionsminderungslücken zeigt: Nur mit zusätzlichen Instrumenten bleiben die deutschen und europäischen Klimaziele erreichbar, Überprüfungs- und Nachsteuerungsregularien müssen verbessert werden.

Matthes, Felix Chr. et al. (2022): Klimaschutz 2030: Ziele, Instrumente, Emissionsminderungslücken sowie die Verbesserung der Überprüfungs- und Nachsteuerungsregularien. Eine Untersuchung des Öko-Instituts für die Stiftung Klimaneutralität.

Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz hat Deutschland ein übergeordnetes Emissions­min­de­rungsziel für Treibhausgase sowie ein System der Klimaschutzplanung rechtsverbindlich eingeführt. Demnach müssen die deutschen Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Ein Gutachten des Öko-Instituts im Auftrag der Stiftung Klimaneutrali­tät untersucht, ob die dazu im Koalitionsvertrag und in den letzten Tagen und Wochen niedergelegten Maßnahmen aus­reichen.

Die Studie analysiert die im Koalitionsvertrag 2021 niedergelegten Klimaschutzmaßnahmen und alle weiteren bis zum 1.4.2022 bekannt gemachten Ergänzungen und Konkretisierungen für die Sektoren Energie, Industrie, Gebäude und Verkehr. Mit Ausnahme der Energiewirtschaft muss für die Sektorziele mit einer Zielverfehlung gerechnet werden. Ein Risiko der Zielverfehlung droht auch für die Verpflichtungen Deutschlands im Rahmen der Europäischen Klimaschutz-Verordnung (ESR).

Abbildung: Die Szenarien „Koalitions-Programm“ und „Koalitions-Programm Plus“ - Beiträge der unterschiedlichen Sektoren

Dem Szenario „Koalitionsprogramm“ wird ein „Koalitionsprogramm Plus“-Szena­rio gegenübergestellt, das weitere wirkmächtige Instru­mente und Maßnahmen modelliert. Damit könnten in allen Sektoren die Sek­torziele des KSG im Jahr 2030 erreicht oder übertroffen werden.

Die Studie untersucht zudem, welchen Einfluss Temperatur- und Lagerbestandseffekte sowie das Dargebot von Wind- und Sonnenenergie auf die jährlich festgestellten Emissionsniveaus haben können. Letztlich argumentiert sie, dass die Reaktionsmechanismen des Bundes-Klimaschutzgesetzes auf die ex post fest­gestellten Verfehlungen der jährlichen Zwischenziele durch regelmäßige und maßnahmenspezifische Ex ante-Wirkungsschätzungen sowie die Nutzung von Frühindikatoren ergänzt werden sollten und macht hierfür Vorschläge.

Studie | April 2022

Matthes, Felix Chr. et al. (2022):
Klimaschutz 2030: Ziele, Instrumente, Emissionsminderungslücken sowie die Verbesserung der Überprüfungs- und Nachsteuerungsregularien. Eine Untersuchung des Öko-Instituts für die Stiftung Klimaneutralität.

Foliensatz | April 2022

Matthes, Felix Chr. et al. (2022):
Klimaschutz 2030: Ziele, Instrumente, Emissionsminderungslücken sowie die Verbesserung der Überprüfungs- und Nachsteuerungsregularien. Foliensatz.

Pressemitteilung | 05.04.2022

Stiftung Klimaneutralität (2022):
Pressemitteilung 05.04.2022